Mosterei, Matratzen, Käserei, Grünwaren, Nährpräparate, Wurstproduktion

Mosterei

Einige der wenigen Wein- und Süßmostkeltereien des Kreises wurde 1936 von Willi Kreusch (direkt am Bahnhof) begründet. Die inzwischen von Horst Kreusch übernommene Mosterei besitzt keine automatischen Anlagen, sondern nur kleine Maschinen. Jährlich werden etwa bis zu 30t Beerenobst und bis zu 150t Apfel zur Verarbeitung gebracht. Ca. 50000 Flaschen Beerensäfte und 100000 Flaschen Apfelsaft und Apfelwein verlassen dann den Betrieb, der 6 Beschäftigte zählt.

 

Matratzen

1923 begründeten die Gebrüder Heydt in der Bahnhofstraße ”Werkstätten feiner Möbel, Polstergestelle und Patentmatratzen”. Aus kleinsten Anfängen wuchs hier ein ansehnlicher Betrieb heran, der weit über unseren Bezirk hinaus diese begehrten Artikel versandte. Zeitweise wurden über 25 Mann beschäftigt. Bis zur Schließung des Betriebes stellte Harry Heydt vorwiegend Polstergestelle für den individuellen Gebrauch her.

 

Käserei – Grünwaren

1911 begründete Max Geidel eine Käserei. Bis 1924 wurde der Käse im Tragkorb noch in die umliegenden Orte gebracht. 
Willi Kreusch, der diesen Betrieb weiterführte, nahm noch Gemüse- und Fischverkauf hinzu (bis 1940). Mit Planwagen und Pferd, später mit Dreiradwagen, fuhr er in die umliegenden Dörfer und bot von Haus zu Haus seine Waren an.

In ähnlicher Weise handelte auch Berta Rudert ab 1923 mit Obst, Gemüse, Blumen und Südfrüchten.

 

Nährpräparate

Zu erwähnen wären noch ”Teichels Nährpräparate für Mensch und Tier” (Bahnhofstraße), die im wesentlichen durch Postversand verschickt wurden (um 1900). 
W. Metzner, der in der Clade ein Kraftsport- und Körperpflegeheim errichten wollte (vom Gemeinderat wiederholt abgelehnt), schreibt: ”Der Haupt- und Magenfrage widme ich besondere Sorgfalt. Die von Fritz Teichel in Großsteinberg in den Handel gebrachten Nährsalze, welche ich selbst erprobt und für sehr gut befunden habe, habe ich zur Beifügung der Speisen stets vorrätig. Der verwöhnteste Gaumen gewinnt dieser reinen gemischten deutschen Bauernkost besonderen Geschmack ab.”

 

Wurstproduktion

Einen besonderen Aufschwung nahm die ehemalige Fleischerei Gaitsch, nachdem sie 1928 Paul Schulz übernommen hatte, durch Ausbau der Schlachthäuser und Kühlanlagen usw. zu einer kleinen Fleisch- und Wurstfabrik mit bis zu 10 Beschäftigten, davon allein 7 Fleischergesellen. 
Die Wurst wurde bis nach Berlin und nach dem damaligen Karl-Marx-Stadt (heute wieder Chemnitz) in viele Delikatessengeschäfte versandt, ein weiterer Verkaufsstand befand sich in der Leipziger Großmarkthalle. 
Diese Produktionsstätte übernahm später der Konsum.
Jetzt wird das Gebäude von der Familie Dögel zu Wohnzwecken und zur Pferdehaltung genutzt.