Regen, Regen, Regen

Am Sonnabend, dem 25. September nahm uns ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet fest in den Griff. Es begann zu regnen, zuerst noch in Schauern, später als Dauerregen.
Bis Dienstag früh regnete es noch. Dann lies es nach. Doch so richtig trocken blieb es auch noch nicht. Nieselschauer liesen viele noch bang nach oben blicken. Vertrauenerweckend sah der Himmel auch am Abend noch nicht aus. Und die besorgten Blicke hatten ihren Grund. Seit Montag bekamen die Gemeindefeuerwehren ordentlich zu tun. Keller mussten ausgepumt werden. Am Cladegraben bemühte man sich, vorbeugend die Anwohner mit Sandsäcken zu schützen. Doch der Dauerregen lies das Wasser weiter steigen (eigene Messungen ergaben für einen Zeitraum von 24 Std. einen Wert von 160,8 Ltr./m²). Es konnte so schnell nicht abfließen. Vordergründig lag es auch am zu engen Durchfluss der Brücke hinter den Gärten. Die wahren Ursachen sind jedoch andere. Auch so unscheinbare Gräben wie eben der Cladegraben brauchen für solche Extremfälle Überschwemmungsflächen. Die Felder brauchen Abflussmöglichkeiten. Noch unsere Großväter haben das gewusst. So gab es eben Gräben zur Entwässerung der Felder. Damit wurde z. B. der Wasserdruck auf die Siedlungshäuser genommen, d. h., er entstand gar nicht im bedrohlichen Maße. Sie wurden zugeschoben. Heute stehen diese Flächen nach längerem Regen „blank“. Das Gelände hinter dem Gasthof am Bahnhof, heute „Sachsenhof“, bestand zum überwiegenden Teil aus einem Teich und im Notfalle diente es als Ausdehnungsfläche für die Clade. Sie wurde aus diesem Grunde nicht bebaut. Der Teich wurde verfüllt, das Land später als Bauland ausgewiesen. Auch der Sportplatz war so eine Fläche. Nur durch umfangreiche Trainagearbeiten wurde diese Wiese nutzbar. Heute rächen sich diese Sünden. Hinzu kommen die in den letzten Jahren umfangreich versiegelten Flächen. Das Regenwasser wird in die Kanalisation und schlussendlich in die Clade geleitet. Irgendwann reicht deren Kapazität nicht mehr. Schäden sind vorprogrammiert. Sicher könnten Pflegemaßnahmen und erweiterte Dürchflüsse an der Clade helfen. Doch völlig ausgeschlossen sind damit Hochwasserschäden auch nicht, so dass jeder, der in gefährdeten Gebieten wohnt, vorbeugend das Seine tun muss, um sein Eigentum zu schützen.
Einen Dank haben sich jedenfalls die Kameraden der Feuerwehr und die Mitarbeiter des Bauhofes verdient, deren Arbeitstag über 12 Stunden betrug.
Hoffen wir, dass wir nicht so bald wieder von einem so extremen Dauerregen betroffen werden.

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Weitere Aufnahmen vom Hochwasser finden Sie im Menü unter „Bilder“

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Rolf Langhof. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.