Kulturdenkmale

An erster Stelle ist hier die Kirche zu nennen. Eine romanische Anlage aus Findlingen und Bruchsteinen, erbaut etwa 1250 – 1300 als Tochterkirche Pomßens. Sie wird St. Martinskirche genannt. Ursprünglich ohne Dachreiter (Turmspitze) erfuhr sie im Laufe der Jahre manche Veränderungen, so 1875 eine nüchterne Umgestaltung durch Baumeister Altendorff. 
1948 und 1975 erfolgten Renovierungen und kleinere Umbauten.

Die große Glocke (1675) wurde im 2.Weltkrieg eingeschmolzen, die mittlere wurde 1458, die kleinere 1503 gegossen. Kirche und Inventar stehen unter Denkmalsschutz, ebenfalls die Friedhofsmauer, und der Eingang in Verbindung mit der alten Schule, an der aus Unkenntnis der Backofen abgerissen wurde. 
Leider sind holzgeschnitzte Engelsköpfe, eine weitere Holzplastik und das Döringsche Wappen nicht mehr aufzufinden. Auch ist das Halseisen – ein Zeichen alter Gerichtsbarkeit – an der Friedhofsmauer verschwunden. Eine Kopie wurde zur 650-jahrfeier von Horst Lochmann geschaffen. Doch auch diese wurde abgerissen, so dass heute nur noch ein kümmerlicher Rest zu sehen ist. Hier steht auch das Steinkreuz in Maltheserform, das beim Abbau des Spritzenhauses gefunden wurde.

Bei einer ”Säuberungsaktion” in den 70er Jahren wurden viele alte Grabsteine vernichtet, wertvolle Zeugen dörflicher Bildhauerkunst mit vielen symbolhaften Motiven des Lebens, des Berufes und des Todes, wie Weizengarben, Pflug, Sense, Rad, Anker, Kreuz, Strahlenkranz, Blüten- und Blattwerk, Mohnkapseln und anderem. 

Bedauernswert ist auch, dass zwei unter Schutz stehende Schieferwerkgiebel (Dorfstraße 11 und 17) abgerissen wurden. Der Giebel vom Bauerngut Wermuth-Scholz-Pluntke wurde inzwischen wieder hergestellt. 
Weitere Kulturdenkmale sind das Fachwerkhaus mit Taubenschlägen (Dorfstraße 11) und das freistehende Taubenhaus und die Kumthalle (Dorfstraße 21). 
Von den Großsteinberger bäuerlichen Backöfen wurden alle abgetragen. Der Heimatverein Großsteinberg e.V. hat dankenswerter Weise den Backofen Kirche/Alte Schule 2007 wieder aufgebaut.

Die ”Rote Bank” am Lindberg, durch Steinabbau gefährdet, sollte einen neuen Platz erhalten. Inzwischen wird sie wohl steh bleiben.

Unter Schutz steht auch die Hohe Straße (von Grethen bis Klein-Pomßen) aus dem 12. Jahrhundert als Abzweig der älteren Via regia Lusatiae (Königsstraße oder Hohe Straße; Via regia – das ist einer von vielen Namen der Straße von Paris nach Kiew über die Messe-Metropolen Frankfurt am Main und Leipzig und Leipzig, auf der völkerverbindender Kulturaustausch seit dem frühen Mittelalter stattfand. Als Handels-, Heeres-, Pilger-, und Postweg oder als Königsstraße führte sie u.a. durch fränkisches, hessisches, thüringisches, sächsisches und slawisches Siedlungsgebiet.).  

Das Mahnmal für die Toten des 1. Weltkrieges (um 1920) wurde vom Bildhauer Heydt, Großsteinberg, geschaffen. Für die Gefallenen des 2. Weltkrieges konnte, Dank der Initiative von Manfred Thieme und Heinz Miertschin ein weiteres Mahnmal errichtet werden.

Die Gedenkstätten: Rudolf-Harbig-Kampfbahn (Sportplatz 1954), der Werner-Seelenbinder-Gedenkstein in der Werner-Seelenbinder-Straße (1964) und die Albert-Kuntz-Gedenkstätte mit einer Büste von D. Dietze, Leipzig (1976), sind den mutigen Kämpfern gegen Faschismus und Krieg gewidmet.