Die Landwirtschaft, die Jagd- und Forstwirtschaft

Die Landwirtschaft

Große Sorgen bereitete der Gemeinde nach 1945 die Landwirtschaft. Die private Landwirtschaft sollte in eine kollektive Wirtschaft übergeführt werden. Man gedachte so, das geplante Abgabesoll besser zu erfüllen.

1952 schlossen sich die ersten 7 Bauern zur LPG ”Bundschuh” zusammen. 1959 waren es bereits 22 Betriebe (Typ III) mit 53 Mitgliedern. Eine weitere LPG ”Zuversicht” (2 Betriebe Typ II) und die LPG ”Völkerfreundschaft” (9 Betriebe Typ I) wurden gegründet.

1960 wurde Großsteinberg zum vollgenossenschaftlichen Dorf. Unterstützung gab die MAS, später MTS Ammelshain. Arbeiter aus der Stadt übernahmen Patenschaften, so VEB .Goldeck” Leipzig. 
Nach Höhen und Tiefen stabilisierten sich die Genossenschaften, die sich schließlich alle zur LPG ”Bundschuh” zusammengeschlossen hatten. 
1972 wurde die Kooperation Großsteinberg – Pomßen – Grethen gebildet.

1976 erfolgte der Zusammenschluss der Großsteinberger und Pomßener LPG zur LPG ”Clara Zetkin” und 1978 erfolgte die Umstrukturierung zur LPG ”Pflanzenproduktion Threna” (Sitz Köhra) und zur LPG ”Tierproduktion Pomßen”.

1968/69 begann der Bau eines Agrochemischen Zentrums in der Grethener Straße, das 1970 seine Tätigkeit aufnahm und sich seither zu einem beachtlichen Betrieb entwickelte. Riesige Hallen, Start- und Landeplatz für den Agroflug, Verwaltungs- und Sozialgebäude, eine zentrale Misch- und Beladestation u. a. sind entstanden. Bereits 1971 wurden 7500 t Kalk und 5800t Grunddünger der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Anschlussgleise ergeben günstige Transportmöglichkeiten. Allein 1973 wurden 27100 t angeliefert, das sind zum Beispiel 27 Güterzüge mit je 50 Wagen. Heute werden 26000ha Fläche betreut. Die Lagerkapazität in Hallen beträgt 20000t, 80000t werden auf Freiflächen gelagert. Die Zahl der Beschäftigten ist auf 140 gestiegen. 3 bis 4 Agrarflugzeuge kommen zum Einsatz.

Die Jagd- und Forstwirtschaft

Die Jagd spielte in Großsteinberg eine besondere Rolle. Bereits unter klösterlichem Besitz gab es Waldhüter (Waldhüterhaus, Bergstraße 5). Später setzte Döring die Förster ein. Die alte Försterei befand sich in der Bergstraße Nr.9.

Als 1929 Kinobesitzer Max Künzel (Leipzig/Halle) an der Hohen Straße eine Jagdvilla mit einem groß angelegten Tiergehege baute, begannen große Treibjagden, bei denen oft mehrere hundert Hasen zur Strecke gebracht wurden und die mit Jagdfesten endeten. 
Die Waldjagd hatte Steinbruchbesitzer Hans Herrmann übernommen. Viele Bauern besaßen ein Stück Wald. Es gab aber auch Gemeindewald. 
Währen der DDR-Zeit zeichnete der Staatliche Forstwirtschaftsbetrieb Grimma dafür verantwortlich. Die Fluren sind in Reviere eingeteilt und werden von Mitgliedern der Jagdgesellschaft betreut.