Volkstrauertag 2018

Tina Lochmann begleitet mit Ihrer Trompete

Turnusmäßig fand die diesjährige Gedenkveranstaltung der Gemeinde Parthenstein zum Volkstrauertag an der Klingaer Kirche statt.

Obwohl der Termin aus technisch-organisatorischen Gründen nicht in der Kommunalrundschau zu finden war, hatten sich doch mehr Teilnehmer eingefunden, als in den Jahren zuvor. Und das hat alle Beteiligten gefreut. Man ist ja bescheiden geworden. Bei etwa 3500 Einwohnern wären einhundert nicht zu viel.

Pfarrer Norbert George, der die Gedenkfeier eröffnete, ging speziell auf das Mitgefühl ein. Wer sich sein Mitgefühl für seine Mitmenschen bewahrt, kann nicht töten. Dessen sollte man sich bewusst sein. Er trug eine Episode vor, in der ein Gestellungsbefehl (Befehl zur Teilnahme am Kriegsdienst) überbracht wird – eine geschäftsmäßige Handlung wie viele andere auch, doch mit unvorstellbaren Konsequenzen.

Im Anschluss ergriff Bürgermeister Jürgen Kretschel das Wort. Dass wir in diesem Jahr das einhundertste Jahr nach Ende des I. Weltkrieges begehen, war für ihn Anlass, auf die Entwicklung in dieser Zeit einzugehen. Obwohl dieser Weltkrieg, wie er damals genannt wurde – es gab ja noch keinen zweiten – unvorstellbares Leid über die Menschen brachte, dauerte es nur wenige Jahre, bis erneut ein Weltkrieg ausbrach, der nunmehr II., der noch um vieles schrecklicher war. Seit dessen Ende gab und gibt es noch viele Kriege und kriegerische Konflikte, selbst vor unsere Haustür. Wir können das Glück kaum ermessen, dass wir so lange Zeit verschont geblieben sind. Die Älteren wissen aus eigener Erfahrung, wie nahe wir während der Kubakrise an einem III. Weltkrieg, diesmal einem Atomkrieg, vorbeigeschrammt sind. Es ist kein Geschenk von irgendwo her, dass wir bisher in Frieden leben können. Viele verantwortungsvolle, besonnene Menschen haben dafür gearbeitet. Und es wird weiterhin dieses Einsatzes bedürfen, damit auch unsere Zukunft friedlich bleibt.

Bernd Kupfer hat auch in diesem Jahr die Gelegenheit genutzt darauf hinzuweisen, dass es in Klinga noch keinen würdigen Platz zur Erinnerung an die Toten und Vermissten des letzten Weltkrieges gibt. Bürgermeister Kretschel hat dieses Anliegen zur Kenntnis genommen.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Tina Lochmann aus Pomßen mit ihrer Trompete. Fotos: Rolf Langhof