Volkstrauertag

Gedenken und Mahnung zugleich - Kranz der Gemeinde Parthenstein

Gedenken und Mahnung zugleich – Kranz der Gemeinde Parthenstein

Am Sonntag, dem 17. November, wird in diesem Jahr in der Bundesrepublik Deutschland traditionsgemäß der Volkstrauertag begangen. Gedacht wird an diesem Tag der Gefallenen der beiden Weltkriege und darüber hinaus aller Opfern von Gewalt, egal, wann, wo, durch wen und warum sie ausgeübt wurde. Erinnerung und mahnende Worte sollen das Bewusstsein schärfen für alles, was auf Gewalt hinlaufen könnte, sollen aufrütteln zur Wachsamkeit und zum Umgang miteinander, der geprägt ist von Achtung und Respekt gegenüber dem Mitmenschen, jedem Mitmenschen.

Dazu trafen sich Einwohner der Gemeinde Parthenstein gegen 10:15 Uhr auf dem Friedhof in Grethen. Bürgermeister Jürgen Kretschel mahnte zum friedlichen Miteinander um Opfer von Gewalt, die wir auch jetzt noch in jedem Jahr zur Kenntnis nehmen, nicht mehr beweinen zu müssen. Pfarrer Torsten Merkel bat anschließend in die Kirche, um nach einem einstimmenden Orgelspiel an einer heute schon gar nicht mehr so besonderen Geschichte Verständigung deutlich zu machen. Und dafür ist der Volkstrauertag mit seinen Gedenkfeiern immer noch so wichtig, wie am ersten Tag.

Von rund 3500 Einwohnern der Gemeinde Parthenstein nahmen 19 Personen Teil, inclusive Pfarrer und Bürgermeister und sieben Gemeinderatsmitgliedern, für die diese Feier eine moralische Pflicht sein sollte. Da liegen wir bei 0,5 %. Gehen uns die Gewaltopfer nichts mehr an, weil sie ohnehin tot sind? Haben wir uns dran gewöhnt, das leicht mal jemand zur falschen Zeit am falschen Platz ist? Wiegen wir uns nach 68 Jahren ohne Krieg in der falschen Sicherheit, das müsse so sein? Nein, für Frieden und Völkerverständigung, im Großen wie im Kleinen, müssen wir schon selbst sorgen – jeden Tag. Und dass wir das wollen, sollten wir durch unsere Präsenz am Volkstrauertag auch zeigen.
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