In der LVZ geblättert

Steuererhöhungen für Parthensteiner bleiben aus
Bürgermeister zieht Halbjahresbilanz / Unterbringung von Flüchtlingen im Rathaus vom Tisch
VON FRANK PFEIFER

Das Parthensteiner Rathaus. Das Erdgeschoss soll vermietet werden. Eine Unterbringung von Asylbewerbern ist nicht mehr im Gespräch.Foto: Archiv

Das Parthensteiner Rathaus. Das Erdgeschoss soll vermietet werden. Eine Unterbringung von Asylbewerbern ist nicht mehr im Gespräch.Foto: Archiv

Parthenstein. Ordentlich gewirtschaftet hat die Gemeinde Parthenstein im ersten Halbjahr. „Wir stehen gut im Plan“, sagte Bürgermeister Jürgen Kretschel (parteilos), der jetzt im Gemeinderat Bilanz zog. Die Bürger müssten mit keinen weiteren Belastungen rechnen.
„Wir haben im Tagesgeschäft zwar mehr ausgegeben als geplant, aber auch mehr eingenommen“, erläuterte Kretschel. „40 Prozent der diesjährigen Investitionen wurden getätigt. Ich gehe also davon aus, dass unser Plan am Jahressende aufgeht.“
Nachdem in diesem Jahr die Grund- und Gewerbesteuern deutlich gestiegen sind, was zum positiven Ergebnis im Etat beitrug, soll laut Bürgermeister im nächsten Jahr nicht mehr an dieser Stellschraube gedreht werden. Eine Erhöhung der Elternbeiträge in den Kindereinrichtungen stehe ebenso wenig zur Debatte.
Dabei muss die Gemeinde durchaus eine beachtliche Mehrausgabe verkraften. Ihr Zuschuss zum Erweiterungsbau für das Großsteinberger Sportlerheim erhöht sich voraussichtlich um 30 000 Euro auf 90 000 Euro, weil sich die Angebotspreise gegenüber der Kostenschätzung erhöht haben. Kretschel informierte darüber den Gemeinderat, der den gestiegenen Aufwand noch absegnen muss.
Ein zweiter größerer Posten im zweiten Halbjahr wird die Anschaffung neuer Computertechnik fürs Rathaus. Die bisherige ist überaltert und teilweise mit überholten Betriebssystemen ausgestattet; sie entspricht leistungsmäßig nicht mehr den Anforderungen. Rund 12 800 Euro sind zu investieren, der Gemeinderat vergab den Auftrag an die Grimmaer E-itk Systeme GmbH.
Mit der Installation und Verkabelung der Technik wird gleichzeitig das Erdgeschoss des Rathauses leergeräumt, das seit der Umstrukturierung der Verwaltung und der damit verbundenen Versetzung von Mitarbeitern ins Naunhofer Rathaus nicht mehr benötigt wird. „Perspektivisch wollen wir die Etage vermieten. Wir wissen aber noch nicht, ob zu Wohn- oder gewerblichen Zwecken“, sagte Kretschel. Die noch vor kurzem ins Auge gefasste Unterbringung von Asylbewerbern sei vom Tisch, weil das Landratsamt kein Interesse mehr gezeigt habe.
Welche Investitionen im nächsten Jahr angegangen werden, wird der kommende Haushalt zeigen. Der Entwurf liegt laut Bürgermeister vor und soll möglichst im November öffentlich diskutiert werden. Im Gegensatz zur erfüllenden Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft, also Naunhof, hat Parthenstein die Nase vorn, denn in der Stadt ist noch nicht einmal der diesjährige Haushalt abgesegnet. Kretschel kann sich nicht beschweren. „Die Kollegen der Kämmerei lieferten eine ordentliche Leistung ab“, konstatierte er.

Quelle: LVZ Muldentalzeitung vom 28.09.2016