Glockenstuhl nimmt Gestalt an

Glockenstuhl – Zimmererarbeit vom Feinsten

„Die paar Balken“, so mag vielleicht manch einer denken. Doch ganz so einfach ist es nicht. Schließlich sollte ja bei allem Umbau nicht noch der Dachreiter – das ist die spitze Tüte auf dem Turm – den Halt verlieren. Mächtige Balken, in der Turmwand verankert, tragen dieses Wahrzeichen. Der Glockenstuhl soll ja dann ohne Verbindung zu den Wänden die Glocken tragen. Das Mauerwerk wird dadurch nicht belastet. Immerhin werden es nunmehr wieder drei Glocken (6 dt mehr!) und sie werden nicht mehr von Hand geläutet. Diese Arbeit wird künftig elektrisch erledigt. Was ist das Besondere daran?
Mag sich ein Mensch (oder auch zwei) noch so anstrengen, er wird nie alle Glocken in gleiche Schwingungen versetzen können. Die Elektronik kann das aber und macht es auch. Bei einer in der Mauer verankerten Aufhängung käme nach und nach auch diese ins Schwingen. Und eines Tages sagt sie dann: „Ich kann nicht mehr“. Risse lassen nicht lange auf sich warten.
Wer einmal die Möglichkeit hat, einen Blick in die Glockenstube zu werfen und etwas für Holz übrig hat, dem wird warm ums Herz wenn er sieht, was für eine saubere Zimmererarbeit mit welch prächtigen Balken die Handwerker der Dahlener Firma Engel und Breitfeld in der letzten Zeit geleistet haben.
Wie wir in einem älteren Beitrag erwähnten, trafen wir dort bereits Matthias Engel und Thomas Schliemann an, bei unserem heutigen Besuch Engel allein. Wir durften ihm ein wenig auf die Finger schauen, erfuhren manch Wissenswertes und sahen einmal mehr, wie es zum Begriff „Handwerker“ gekommen ist.
An dieser Stelle dafür vielen Dank den Zimmerleuten.
Fotos: Rolf Langhof