Mathias Braeuer, Chronistenkollege aus Machern ließ uns folgenden alarmierenden Text zukommen, den wir Ihnen hier gerne zur Kenntnis geben:
Cospuden – Beweidungsprojekte & Offenland in Gefahr
Wir erinnern uns: 1981 Tagebau Cospuden – 1991 Stilllegung – anschl. Flutung – 2000 EXPO Gebiet… unser neues Erholungsgebiet erblickt das Licht der Welt – unser Cospudener See mit Umfeld.
In den wiederhergestellten Lebensräumen siedelten sich viele offenland-, licht- und wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten an, einige davon sehr selten oder gar vom Aussterben bedroht. Um die seltenen Arten zu erhalten, wurden nicht alle Gebiete mit Hochwald aufgeforstet. Damit dieses „Offenland“ erhalten bleibt, haben die Seeanrainer Leipzig und Markkleeberg die Schäferei Doppelstein mit der Beweidung großer Teile der Umgebung des Cospudener Sees beauftragt.
2024 – es ist unser Cospuden-Umfeld, in dem sich gerade aberwitzige Szenen abspielen:
Trotz Betretungsverbots picknicken Familien in Feldern und abgezäunten Weideflächen, frei laufende Hunde in Größenordnungen machen Futterwiesen durch Kot unbrauchbar, sie jagen Schafe, Menschen halten Lämmer hoch und lassen sie fallen, Schäfer werden angepöbelt bis hin zu Handgreiflichkeiten, Zäune werden zerstört, verängstigte Tiere fressen nicht mehr, Tiere sterben… Das macht Stress mit Veterinärbehörden, zieht Anzeigen, finanzielle Schäden oder die Blockierung von Genehmigungsverfahren nach sich etc.
Diese Konfrontationen zwischen Landwirten und Erholungsuchenden, die zum Teil völlige Kenntnislosigkeit und Ignoranz der eigentlich erholungssuchenden Menschen, vor allem aber die zunehmende Aggressivität – das ist ein Szenario, das die Stadt Leipzig, Flächeneigner, Landwirte und Anrainer beschäftigt und stark beunruhigt.
Daher hat sich im Februar 2024 eine prominent besetzte regionale Arbeitsgruppe unter dem Dach des Grünen Ringes Leipzig/ AG Landwirtschaft gegründet und bereits mehrmals getagt. Oberstes Ziel ist die Sicherung der offenland erhaltenden Schäferei und Beweidung an diesem Standort. Eine Aufklärungs- und Kommunikationskampagne wird derzeit vorbereitet.
Sie können diese Information gern verbreiten und beim Spazierengehen oder Radfahren vor Ort kommunizieren!