Noch halb in der Nacht klingelte bei Gerd Heinitz der Wecker. Er musste raus und am Oberteich den Stöpsel ziehen. Zum diesjährigen Abfischen hatte er sich reichlich Hilfe geholt. Armin Pöritz, ohnehin immer dabei, kümmerte sich ums Entenhaus. Die Enten waren die ersten, die in den Käfig mussten, um ins Winterquartier umzuziehen.
Die ebenfalls mit erschienen Frauen wärmten ihre fischenden Männern mit einem ordentlichen Schluck Glühwein auf. Als der Wasserspiegel so weit abgesenkt war, dass man bequem auf dem Grund laufen konnte, wurden die Fische mit dem Kescher gefangen. Gerd Heinitz und seine Helfer spülten sie mit frischem Wasser ab und gaben sie in die bereit stehenden Bottiche, in denen anschließend die schlachtreifen Exemplare zu Heinitz transportiert wurden. Ein Teil wird als Frischfisch und ein Teil geräuchert verkauft. Der Erlös fließt wieder in die Kasse des Kindergartens. Die übrigen überwintern bei Pöritz, um im Frühjahr wieder eingesetzt zu werden.
Es ist viel Arbeit mit der Fisch- und Entenzucht verbunden. Das Jahr über werden die Enten gefüttert. Das erledigt Armin Pöritz. Für das Futter sorgt Gerd Heinitz. Eine gute Wasserqualität sollte möglichst erhalten werden, was am Oberteich trotz ständigen Zulaufes ein schwieriges Unterfangen ist. Der Teich müsste dazu auch mehr Pflanzenbesatz erhalten. Diese wiederum werden von Fischen und Enten gleichermaßen gern verspeist. Sie alle müssten mit Maschendraht geschützt werden, was wiederum so nicht möglich ist. Das herabfallende Eichenlaub geht in Fäulnis über und macht es den Fischern nicht leichter. So gibt es das Jahr über immer wieder den gleichen Kampf und es ist schon anerkennenswert, dass es Menschen wie Gerd Heinitz und Armin Pöritz gibt, die diese Arbeit leisten, um am Ende als Lohn eine Räucherfisch und einen Entenbraten zu erhalten. Danken wir es ihnen.