Es gibt Geld, und keiner geht hin

Am Dienstag, dem 2. November 2010 fand in der Gemeindeverwaltung Parthenstein in Großsteinberg eine Informationsveranstaltung statt, die vom Regionalmanagement Leipziger Muldenland ausgerichtet wurde. Und, um es vorweg zu sagen, sie wurde wenig zufriedenstellend genutzt. Mitarbeiter dieser Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Dipl.-Ing. Konrad Steglich war bestens gerüstet, um Interessenten Fördermöglichkeiten bestimmter Objekte im ländlichen Raum vorzustellen und zu erläutern. Steglich, der mit Menschen kann und Barrieren gar nicht erst aufkommen lässt, gab dem Autor einen Überblick über die konkreten Projekte, die gefördert werden können.

Eine junge Familie z. B., die ein altes Gebäude zu einem, dem heutigen Standard entsprechenden Wohnhaus ausbauen und sanieren möchte, erhält 50% an Fördergeldern, andere Bauwillige 40%. Vereine können bis auf einen relativ geringen Betrag Eigenleistungen als Eigenmittel einbringen. Wie viele alte Stallgebäude und Gerätehallen stehen noch ungenutzt und müssen beseitigt werden. Dieser irgendwann nicht zu umgehende Abriss wird derzeit großzügig gefördert. Steglich: „Das vorhandene Geld ist nicht ausgeschöpft worden. Dabei informieren wir ständig in allen Amtsblätter.“ Und nachdenklich fügt er hinzu: „Oder wir machen etwas falsch.“

Nun, wenn man sich die Broschüre ansieht, die die Aktionsgruppe anbietet, so wäre schon zu überlegen, ob man sie nicht lieber etwas weniger anspruchsvoll, dafür aber für die breite Masse nachvollziehbarer macht.

In Zeiten knapper Kassen wartet hier noch erstaunlich viel Geld, um sinnvolle Verwendung zu finden. In der erwähnten Broschüre finden sich für die Fördermöglichkeiten folgende Stichpunkte:

– Umnutzung leer stehender oder ungenutzter Bausubstanz für eine wirtschaftliche Nutzung
– Umnutzung und Wiedernutzung leer stehender oder ungenutzter ländlicher Bausubstanz als Hauptwohnsitz
– Erhaltung und Verbesserung ländlicher Infrastruktur

– Strukturverbesserung des ländlichen Tourismus
– Erhalt des ländlichen Kulturerbes
– Siedlungsökologische Maßnahmen

– Entsiegelung und Abbruch von Bausubstanz

regionalmanagement

 

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Rolf Langhof. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.