Turnhalle kann in Besitz genommen werden

(rl) Die letzten Handgriffe werden getan, die letzten Geräte eingeräumt. Die „Putztruppe“ hat zum Schluss das Kommando. Am Montag steht die Turnhalle für den Sportbetrieb wieder zur Verfügung.
Was hier in den letzten Monaten geschaffen wurde, kann sich sehen lassen. Sanitäreinrichtungen nach neuestem Standard, auch Behinderten gerecht, Umkleideräume und auch ein Übungsleiterzimmer wurden eingerichtet. Die Halle selbst strahlt in hellem Glanz. Selbstverständlich, dass alles bestens beheizt werden kann. Selbst eine Musikanlage mit allen technischen Raffinessen kann eingesetzt werden. Wer da noch meckert, hat in Wirklichkeit andere Probleme.

Rekapitulieren wir:
Nach dem II. Weltkrieg gab es auf dem Schulhof lediglich eine verkommene Sprunggrube. Die Sportler bauten am See eine Sommerbaracke ab und am Sportplatz wieder auf. Im wetterbedingten Notfalle wurde darin auch geturnt.
Walter Drieschner drängte auf die Schaffung einer Turnhalle, möglichst nahe bei der Schule.
Es bot sich ein Maschinenschuppen der Herrmannschen Gutsverwaltung an. Die Sportler der BSG ließen sich nicht lange bitten, und so wurde der Schuppen umgebaut. Die Einfahrten wurden verändert. Ein Personeneingang entstand. Probleme gab es mit dem Fußboden. So baten die Sportler bei den Bauern um Hilfe und durften sich Holz schlagen. Im damaligen Sägewerk Otto Meyer wurde es gegen abgelagertes Holz eingetauscht und ein Holzfußboden konnte gelegt werden. An die Außenwand wurde ein Schornstein angebaut. Somit konnte man einen eisernen Ofen anschließen und mit Kohle heizen. Warm war es allerdings nur in unmittelbarer Nähe des Ofens. Sein Geschäft auf der Toilette sollte man tunlichst vor dem Sportunterricht erledigen, sonst musste man schnell zur Schule sausen und dort die (Trocken-)Toilette benutzen. Der 60-m-Lauf fand auf der Straße an der Schule statt. Bei den wenigen Pferdefuhrwerken konnte man sich das leisten.

1959 bekam die Turnhalle dann einen Anbau für sanitäre Einrichtungen und Umkleidekabinen. Sie wurde mit Gas beheizt.
Dass man diesen Anbau für die jetzige Sanierung ohne äußere Umbauten nutzen konnte, kam der Kostenplanung sehr entgegen.

Hier einige Bilder vom Endspurt
    

Bürgermeister Kretschel nahm sich die Zeit, Altsportvater Walter Drieschner und der Schulleiterin Frau Dröger die Turnhalle mit all ihren neu geschaffenen Einrichtung vorzuführen. Ein wenig vom berechtigten Stolz auf das Erreichte war ihm dabei schon anzumerken.
    

Und hier noch einige historische Aufnahmen: zu sehen ist die zur Turnhalle umgebaute Maschinenhalle, die Baracke am Sportplatz, ein Volleyballspiel auf der Wiese (man beachte die tolle Sportkleidung, über die sich damals keiner mokierte), und ein 60-m-Lauf auf der Straße vor der Schule. Die Wohnblöcke existierten zu dieser Zeit noch nicht.