Hohe Straße

Während der Eiszeit vor 500 000 – 10 000 Jahren, dem Diluvium, hatte die Mulde einen anderen Verlauf. Sie floss mit gewaltigen Wassermassen in nordwestlicher Richtung auf Großsteinberg – Naunhof – Leipzig zu. Von Großsteinberg öffnete sich dieses Urstromtal in einer Breite bis zu 7km bis nach Beucha; die östliche Begrenzung bildeten die Porphyrgruppen des Brand- und Lindberges. Wie ein Wall erhob sich aus diesem Flusstal der heutige, fast 6km lange Bergrücken, die Hohe Straße, als granulitreiche Muldenschotterbank. 1954 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt.
Diese uralte Handelsstraße, Polnisches Gleis oder „Hohe Straße“ genannt, führte vom Rhein durch Sachsen und Meißen westöstlich über Großenhain und Kamenz, quer durch die Lausitz nach Schlesien und Polen und traf sich hier mit der längs des Erzgebirges über Dresden, durch die Heide über Hoyerswerda nach Frankfurt/Oder führenden „Frankfurter Gleis“ genannten Handelsstraße.
Auch Salz von Halle wurde über diese Straße transportiert, daher war auch der Begriff „Alte Salzstraße“ geläufig.

Aufnahmen von der Hohen Straße aus dem Herbst 2005
 Ein Blick auf die ehemalige Schuhmann’sche Sandgrube, heute SKG Naunhof:
Auf diesem Grundstück befindet sich die ehemalige Jagdvilla von Max Künzel (Bild rechts außen). Künzel war vor 1945 Kinobesitzer in Leipzig (UT in der Hainstraße) und Halle. Als Jagdpächter veranstaltete er Treibjagden, häufig mit bekannten Filmstars, wie Marika Rökk, Lil Dagover, Dorothea Wieck u. a. An seiner Villa war ein großes Wildgehege eingerichtet.
Hohe Straße im Winter 2006
Hohe Straße 1980: Diese Bilder wurden von Helfried Mengel aufgenommen. Sie zeigen, wie die Hohe Straße teilweise als wilde Müllkippe missbraucht wurde. Mengel hatte damals gegen diese Verschandelung der unter Denkmalschutz stehenden Hohen Straße protestiert.