Teil VIII Die Deutsche Post der DDR vom 7. Oktober 1949 bis 2. Oktober 1990

Als ein äußeres Zeichen eines Neubeginns wurden die bisherigen roten Briefkästen, Postautos sowie Telefonzellen u. dgl. gelb ggestrichen.
Mehrmals hatte Alfred Claus die Farbe angefordert, aber erst nach vielen Monaten im Herbst 1946 erhalten. Der Industrie fehlte es damals an Rohstoffen und Produktionsmitteln.

1950
Am 1. Januar 1950 übernahm die Deutsche Post, hier das Postamt Grimma mit seiner Landpost, den Vertrieb der „Amtlichen Bekanntmachungen und Anzeigen für den Kreis Grimma“. Der monatliche Bezugspreis betrug 85 Pfennige und wurde vom Poststellenleiter Alfred Claus im Voraus mit kassiert, ebenso auch Zeitungsgeld und Rundfunkgebühren.
Die Löhne bei der Post waren nicht sehr hoch. Ein Zusteller verdiente damals ca. 120,00 bis 150,00 DDR-Mark.

1955
Alfred Claus gab aus Altersgründen die Stelle als Postverwalter ca. 1955 ab.

Gleichzeitig eröffnete man im ehemaligen Kolonialwarengeschäft von Frieda Vogtländer in der heutigen Naunhofer Str. 11 eine neue Poststelle unter der Leitung der Postverwalterin Friederike Heßler. Die Poststelle verblieb dort bis etwa 1981. Postzustellerinnen waren Gertrud Frohberger und Lena Dombrowe.

Es wurden 1964 die Poststellen I und I zu „Poststellen“ vereinheitlicht. Deshalb gab es ab 1964 weitere Qualifizierungen durch den Leiter der Landpost Grimma.

Die Landpost-Schulung war immer in der Pomßener Teichschänke. Großsteinberg und Großsteinberg am See gehörten neben Otterwisch, Köhra und Threna zum Landpost-Schulungsbereich Pomßen. 

1965
Es ergab sich die Notwendigkeit der Einführung von zwei- bis vierstelligen Postleitzahlen ab 1.Januar 1965. 
Großsteinberg erhielt die PLZ 7241.

1975
Postverwalter Friederike Heßler, später Bettina Domgall.

1981
Durch die Mitarbeit vieler freiwilliger Großsteinberger Bürger wurde 1981 in der Großen Gasse eine Kaufhalle und ein Flachbau (Bauarbeiterunterkunft) im „Nationalen Aufbauwerk“ gebaut.
Bis nach der Wende 1989/90 wurde die Kaufhalle durch die Konsumgenossenschaft Döbeln betrieben und später verpachtet. Der letzte Betreiber hat Ende 2004 aufgegeben. Inzwischen ist die Kaufhalle als Schandfleck zum allgemeinen Ärgernis geworden.
Dieser Flachbau wurde als Poststelle mit genutzt. Innerhalb dieses Hauses erfolgte noch einmal etwa 1985 ein Umzug der Poststelle.

1985
Die Postfrauen hatten täglich 500-600 Zeitungen und Zeitschriften auszutragen, im Durchschnitt 50 Pakete und Päckchen, 200 Briefe und Karten. Wöchentlich wurden hier etwa 200 Lottoscheine abgegeben.