Teil II Die Churfürstlich-Sächsische Post (1613 /1806)

1613
1613 wurde aus der Leipziger Botenpost und der Dresdener Hofpost die staatliche sächsische Post mit Sitz in Leipzig. Damit vollzog sich stillschweigend der Übergang von einer städtischen zu einer landesherrlichen Institution. 

1616
Die erste „ordinari Post“ fuhr 1616 zwischen Leipzig und Frankfurt a. Main.

1625
Eröffnung einer Fußbotenpost im Jahre 1625 von Leipzig über Wurzen, Oschatz und Dresden. 

1652
Diese Fußbotenpost von 1625 wurde 1652 in eine reitende Post mit einem einmaligen Pferdewechsel im Gasthof Lonnewitz bei Oschatz umgewandelt. Befördert wurden nur „Dienstsachen“.

1683
Neben der Reitpost von 1652 „Leipzig – Wurzen – Oschatz – Dresden“ wurde durch den Postmeister Egger 1683 zusätzlich die erste fahrende Post eingerichtet. Die vierspännige Postkutsche fuhr zweimal wöchentlich und benötigte für eine Fahrt von Leipzig nach Dresden ca. 22 Stunden bei 2 Talern und 15 Groschen. 

1698
Eine neue Postlinie, die der Oberpostmeister Jakob Kees am 9. Mai 1698 eröffnete, verlief von Leipzig über Colditz, Waldheim nach Freiberg. Großsteinbcrg und Grimma blieben abseits dieser Postlinie.
Die Linie ging über Köhra, Pomßen, vorbei am Schloss und Torhaus über die Kreuzung „Am Spitzberg“ nach Großbardau. Dort entlang der „Alten Salzstraße“ und an der Mühle vorbei nach Leisenau – Kötteritsch – Sermuth – Zschetzsch nach Colditz.

Auf der langen Strecke gab es keinen Pferdewechsel und kein Umladen der Post, nur bei Vorhandensein einer Posthalterei (Colditz) oder Postexpedition. Die Briefe und Pakete wurden von Leipzig nach Groß?steinberg gegen eine Gebü?hr ausgetragen. 

1700
Grimma wurde 1700 ordentliche Poststation und erhielt eine Fahrpost. Der Oberpostmeister Johann Jakob Keese (Kees) zu Leipzig „wies am 14. April 1700 die von Leipzig nach Freiberg gehende Post über Grimma“. Er verschaffte dadurch den Grimmaern, wie auch den Bürgern aus dem Umfeld, die zweimal wöchentliche „Reise- und Postbequemlichkeit“ mit Anschluss in Nossen nach Dresden.