Handwerk – Handel

Weiterhin bestand nach dem Krieg die Kunstharzpresserei von H. Wolf bis in die 50er Jahre und der Korbweidenanbau von Fritz Erfurth. Auch Seidenraupenzucht wurde betrieben. 
Noch in den 30er Jahren gab es 47 Bienenstöcke, 5 Bauern besaßen Fischzuchtteiche. 
Die Brennerei stellte aus Kartoffeln, Gerste und Hefe Spiritus her, der als Brennstoff und Schnaps verwandt wurde. 
Groß war die Zahl der Handwerker und Kleingewerbebetreibenden, Stellmacher, Sattler, Schmiede, Tischler, Schlosser, Schuster, Maler, Maurer, Schneider, Friseure, Bäcker, Fleischer, Elektriker, Gärtner u.a. (um 1930). 
Zeitweise bestanden 3 Fleischereien, 3 ”Kolonialwarenhandlungen”, 2 Bäcker, 2 Grünwaren-Gemüseläden, 1 Kurzwarenhandlung, 3 Gaststätten. 
1964 gab es ein Konsum-Lebensmittelgeschäft, eine Konsum-Fleischerei, einen Konsum-lndustriewarenladen, ein HO (DDR-Sprachgebrauch: Handelsorganisation) -Molkereigeschäft, zwei Bäckereien und zwei Gaststätten. 
Nach Fertigstellung der Kaufhalle (Januar 1981) wurden 5 kleinere Verkaufsstellen mit einbezogen. 
Nach dem ersten Spatenstich (Mai 1978) leisteten 235 Einwohner 17500 Stunden im ”Mach-mit-Wettbswerb”. 5 Handwerksbrigaden aus Betrieben und 10 Betriebe, vorwiegend aus dem Territorium, gaben große Unterstützung. 750000 (DDR-)Mark betrugen die Investmittel (DDR-Sprachgebrauch: Vom Staat zur Verfügung gestellte finanzielle Mittel für Investitionen). 
200m² Verkaufsfläche, Neben-, Lager- und Sozialräume entstanden. Die Kaufhalls bot den Bürgern gute Einkaufsmöglichkeiten und den 18 Beschäftigten wesentlich bessere Arbeitsbedingungen. 
Eine PGH ”Friseur”, 3 Tischlereibetriebe, 2 Wäschemangeln, eine Schwesternstation, die neu eingerichtete Poststelle sowie seit 1984 eine Annahmestelle für Dienstleistungen ersparten den Bürgern manchen Weg in die Stadt. 
Täglich wurden 500-600 Zeitungen und Zeitschriften ausgetragen, im Durchschnitt ca. 50 Pakete und Päckchen, 200 Briefe und Karten. 
52 telefonische Hausanschlüsse (bei 1250 Einwohnern!) und 429 Fernsehgeräte wurden 1984 gezählt. Wöchentlich wurden hier ca. 200 Lottoscheine abgegeben.