Feudalherrschaft und Dreißigjähriger Krieg

Vor 1614 hatte Großsteinberg zum Rittergut Belgershain gehört. 
Als Dr. David Döring 1614 Belgershain kaufte und alsbald wieder verkaufte, behielt er Großsteinberg und zog es zum Rittergut Böhlen. Durch ein Rescript erhielt 1617 der kurfürstliche Kammerherr Dr. David von Döring vom Kurfürsten Johann Georg I. die Genehmigung, u. a. auch von Großsteinberg die Zinsen einzutreiben, das bedeutete außer Geld, Korn, Hafer …, Vieh zu liefern und auch Handdienste zu leisten. 
Döring war ein großer Verschwender. Während die Bauern im 30jährigen Krieg Not und Elend erlitten, häufte er ungeheuren Reichtum an. Als er 1638 auf Rittergut Böhlen starb, hinterließ er u. a. 17 goldene und 71 silberne Bildnisse, die er von sich anfertigen ließ, 362 goldene und silberne Becher, 22 goldene Ketten usw. 
Das Döringsche Wappen befindet sich in der Kirche Großsteinberg. 

Der 30jährige Krieg (1618-48) verschonte auch Großsteinberg nicht, aber erst in den Jahren ab 1630. Wahrscheinlich ist in dieser Zeit auch die Mark Clade dem Erdboden gleichgemacht worden (heute nur noch als Flurname an der Naunhofer Ortsgrenze). Um 1617 muss sie noch existiert haben, denn Döring erwarb die Gerichte vom Vorwerk Sorge und Clade.

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist 1632 Wallenstein mit seinem Heer auch durch Großsteinberg gezogen, als er von Grimma über Naunhof nach Leipzig marschierte. Sicher führte auch der Weg der Leiche des Schwedenkönigs Gustav Adolf, begleitet von 400 Reitern, von Grimma – Naunhof nach Leipzig über Großsteinberg.

1632 plünderte und brandschatzte Wallensteins General Holk die ganze Umgebung von Grimma. 
Große Opfer forderte die Pest. Wie die Pomßener Chronik berichtet, sind ihr 1631 nahezu 60 Großsteinberger zum Opfer gefallen. 1642 – 46 sollen 13 Höfe verbrannt sein. Die bäuerliche Bevölkerung war dem Wüten der verrohten Kriegsknechte schutzlos preisgegeben. Viele flüchteten in die Kirche, um wenigstens vor kleineren Söldnerhorden geschützt zu sein.