Bahnstation

Nicht die 18 Züge des Personenverkehrs in Richtung Leipzig, bzw. die 18 Züge in Richtung Grimma (dazu 4 Eilzüge) gehören heute zur Hauptaufgabe unserer Bahnstation, sondern der Wagenladungsverkehr. 
Der Versand von Schotter, Splitt und Steinsand des Splittwerkes, der Kies vom VEB ”Kies- und Natursteinbetriebe” Leipzig, der Empfang von Futtermitteln und Dünger für das ACZ (Agrochemisches Zentrum), der Zuckerrübenversand für den gesamten Kreis u. a. betrugen etwa 1 Million Tonnen Güter.

Das Bahnhofskollektiv, 23 Beschäftigte und 4 Teilbeschäftigte, war größtenteils für mehrere Dienste ausgebildet. Täglich mussten 2 – 3 Züge neu zusammengestellt und die gleiche Anzahl aufgelöst werden.

Der Rangierdienst war wegen der wenigen und kurzen Gleisanlagen sehr aufwendig – zum Leidwesen der an den Schranken Wartenden. Über zwei Stellwerke (1940 gebaut) wurden 14 Weichen teils elektrisch, teils mit der Hand bedient. Das Rangieren spielte sich auf 2 Haupt- und 3 Nebengleisen und 2 Anschlussgleisen mit Zug- und Kleinlokomotiven ab.

In den 30er Jahren wurden jährlich ca. 600t Stückgut am Güterboden ausgeliefert, 500 Gepäckstücke zur Aufbewahrung eingestellt, 30000 Milchkannen nach und von Leipzig transportiert, etwa 130 lebende Tiere (Pferde, Kühe) an der Viehrampe verladen.